Missstände an Weihnachten

 

Der Tannenbaum steht geschmückt im Wohnzimmer und unter ihm liegen die Geschenke. Überall duftet es nach köstlichem Essen und ein Glanz liegt über allem. So würden viele von uns wahrscheinlich Weihnachten beschreiben. Doch auch das „Fest der Freude“ hat seine Schattenseite.

Auf einmal tun alle so, als wäre alles gut und wollen ein friedliches und idyllisches Weihnachtsbild erschaffen. Man probiert die Welt schöner und heller zu machen, in dem man alle Missstände wegsperrt und ignoriert. Nur damit wir unseren Spaß haben und das Bild von Weihnachten erhalten bleibt. Überall wird erzählt, dass es die Zeit der Liebe und des Mitgefühls ist. Aber Liebe und Mitgefühl bekommen nur die, die dem Ideal entsprechen.

Für einen Obdachlosen ist Weihnachten ein genauso kalter Tag wie alle anderen Tage im Winter. Er friert auch trotz der besinnlichen Zeit. So gab es im Winter 2018/2019 zwölf Kältetode in Deutschland und die Zahl steigt jährlich an.  Auch Missbrauch, Tierquälerei  und Fremdenhass hören in dieser Zeit nicht auf. Nichts davon interessiert sich für Weihnachten, aber trotzdem probieren wir es für einen Monat hinter Lametta und Lichterketten zu verstecken. Wir ignorieren alle Probleme, nur damit wir ein schönes Fest haben. Ist das Fest der Liebe und Gemeinsamkeit also eher ein Fest des Egoismus’?

Um sich „rein zu waschen“ und etwas Gutes zu tun, fangen viele Menschen an in dieser Zeit zu spenden. Aber tut man dies wirklich nur für das Wohl von anderen, oder doch eher für das eigene Image? Schließlich hört man nach Weihnachten wieder damit auf. Dabei sollte man nie einen Anlass brauchen um jemanden etwas Gutes zu tun. 

Denen die wir lieben wollen wir eine Freude bereiten, daher fangen wir an die unnötigsten Geschenke zu kaufen. Die meisten davon enden aber leider auf dem Müll oder ausgesetzt im Wald. Die Zahl der ausgesetzten Tiere ist nie höher als zur Weihnachtszeit. So wurden 2019 allein im Berliner Tierheim 39 sogenannte „Fundtiere“ abgegeben. Als beliebte und süße Geschenke werden diese ihren neuen Besitzern übergeben, dabei erfordert es eine gute Vorbereitung, wenn man einen tierischen Mitbewohner aufnehmen will. So stehen dann hunderte von Menschen total überfordert mit einem Haustier da und irgendwann fällt dann die Entscheidung: Es muss weg. Dies passiert oft spätestens zur Osterzeit, wenn vielleicht der erste Urlaub vor der Tür steht. Solche Geschenke führen also nur dazu, dass Tiere zu einem Objekt gemacht werden und tun niemandem gut. Außer natürlich, wenn alles abgesprochen war.

Um es kurz zu fassen, kann man sagen, dass wir in dieser so „friedlichen“ Zeit ohne Ende konsumieren und alles ignorieren.

 

Mit diesem Artikel wollen wir euch nicht Weihnachten verderben, denn sein wir mal ehrlich, auch wir lieben dieses Fest. Aber über solche Thematiken sollte man zumindest mal nachdenken und sich ihnen bewusst sein.

 

In diesem Sinne Frohe Weihnacht.

Eure Elli-Line

 

Autor: Mascha Baller 

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