Gleichberechtigung

 

Dieser Artikel beschäftigt sich nur mit der Gleichberechtigung für Frauen und soll in keiner Art und Weise andere Geschlechter diskriminieren. Das weibliche Geschlecht ist nicht die einzige Gruppe, welche an Diskriminierung leidet. Aber dieser Artikel handelt nur über sie.

 

Am 12. November 1918 wurde in Deutschland das Wahlrecht für Frauen eingeführt. Seit 1949 ist im Grundgesetz die Gleichberechtigung von Frau und Mann festgeschrieben, ab 1962 dürfen Frauen ein eigenes Bankkonto haben und seit 2005 hat Deutschland eine Bundeskanzlerin. Also alles gut. Oder? Nein! Denn die gesetzliche Gleichberechtigung auf dem Papier, ist noch lange keine Garantie dafür, dass alle Geschlechter gesellschaftlich gleichbehandelt werden. Sie schützt uns nicht vor der Diskriminierung.

In vielen Berufen bekommen Frauen immer noch weniger Gehalt als ihre männlichen Kollegen. Im Durchschnitt sind dies 21% weniger. Auch in der Politik bedeutet eine Bundeskanzlerin noch lange nicht, dass dort Gleichberechtigung herrscht. Im Bundestag gibt es nur ca. 31% Frauen und in nur knapp 10% der deutschen Rathäuser steht eine Frau an der Spitze.

Ebenso ist die Gewaltenrate gegen Frauen viel höher. Im Jahr 2017 wurde im Durchschnitt jeden DRITTEN Tag eine Frau ermordet. In vielen Ländern sieht es noch viel schlimmer aus. So z.B. in Indien. Es ist der frauenfeindlichste G20 Staat und Gewalt gegen Frauen gehört dort zum Alltag. Hochgerechnet wird dort alle 20 Minuten eine Frau vergewaltigt. Und wenn eine Frau schwanger ist, wird ihr immer ein Sohn gewünscht. Viele Eltern wollen kein Mädchen. So kommt es jedes Jahr zu rund einer halben Million Abtreibungen von weiblichen Föten.

Nicht in allen Ländern ist die Gewalt so ausgeprägt. Dafür werden Frauen oft eingeschränkt und man verbietet ihnen für uns alltägliche Sachen. So wurde erst 2018 in Turkmenistan das Fahrverbot für Frauen wieder aufgenommen. Dadurch sind sie noch mehr von den Männern in ihrem Leben abhängig und auf sie angewiesen.

Dagegen müssen wir etwas tun! Denn wie kann man von einer fortschrittlichen Welt und Gesellschaft reden, wenn beides bei so etwas immer noch zu altmodisch ist?! Zu allererst dürfen wir davor nicht mehr die Augen verschließen und müssen auch andere Leute darüber aufklären. Denn gemeinsam ist man stark. Also reden wir darüber, suchen uns Verbündete und machen uns für die Gleichberechtigung stark! Denn sonst wird sich nichts ändern. 

 

Habt ihr es bemerkt?  Heute vor 102 Jahren erhielten Frauen das Wahlrecht. Bis dahin war es ein langer Weg.  Es dauerte viele Jahre und brauchte viele Feministinnen. Im Jahre 1873 forderte Hedwig Dohm unmissverständlich das Frauenwahlrecht. Sie appellierte an die Frauen und diskutierte die Frage, wie sich Frauen aus ihrer Rechtlosigkeit befreien und an der Macht beteiligen können. Ihre Gedanken wurden von Minna Cauer aufgegriffen. Diese gründete 1888 in Berlin den Verein „Frauenwohl“, dem unter anderem auch Hedwig Dohm beitrat. Sechs Jahre später wurde dann der „Bund Deutscher Frauenvereine“, als Dachorganisation der Frauenbewegung ins Leben gerufen. Der Bund beherbergte 34 gemeinnützige Vereine.  In den folgenden Jahren wurden noch einige weitere Vereine und Verbände gegründet und am 12. Juni 1904 fand ein Internationaler Frauenkongress in Berlin statt. Drei Jahre später am 15. Januar 1907 erschien zum ersten Mal die "Zeitschrift für Frauenstimmrecht". Herausgeberin ist Anita Augspurg. Vom 17. bis 19. August des selben Jahres organisierte Clara Zetkin, natürlich mit vielen Helfern*innen, die "Erste internationale sozialistische Frauenkonferenz" in Stuttgart. 1908 kommt es dann zum ersten Erfolg! Denn ab dem 15. Mai 1908 ist es Frauen nicht mehr untersagt Mitglied in politischen Parteien zu sein.  Nachdem es 1904 zu einigen Unstimmigkeiten zwischen den Verbänden kam, schlossen sich der "Deutsche Verband für Frauenstimmrecht" und die "Deutsche Vereinigung für Frauenstimmrecht" zum "Deutschen Reichsverband für Frauenstimmrecht" zusammen. In den Jahren 1917/1918, also gegen Ende des Ersten Weltkrieges, kam es zu Demonstrationen und mehrere Schreiben wurden eingereicht, in denen man unmissverständlich das Wahlrecht für Frauen forderte. Nachdem am 9. November 1918 die Republik ausgerufen wurde, wurde endlich das Wahlrecht für Frauen festgelegt!

Das ist jetzt 102 Jahre her und immer noch haben wir die "typischen" Bilder von Frauen und Männern im Kopf! Noch immer haben wir Vorurteile! Und noch immer herrscht keine Gleichberechtigung!

Wie oben schon erwähnt sind wir nur gemeinsam stark. Also helft uns und setzt euch für die Gleichberechtigung ein. Dies gilt nicht nur für die Gleichberechtigung von Frau und Mann. Nein. Dies gilt für die Gleichberechtigung aller Menschen. Denn niemand ist weniger wert als jemand anderes!

 

 

Autoren: Mascha Baller und Nicolas Schmid

Quelle: EAF Berlin: Frauen-macht-Politik. //www.100-jahre-frauenwahlrecht.de/jubilaeum/100-jahre-frauenwahlrecht-geschichte/ letzter Aufruf: 10.11.2020

 

 

 

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