Die Rennsteigbezwinger 2019 erstellen Temporekord
        
Die „Glorreichen Sieben“ bezwingen den Thüringer Höhenzug in guten 10 ½ Stunden.
Projektwochenzeit ist Radelzeit. So sehen und sahen das zumindest auch in diesem Sommer 2019 fünf Wiederholungstäter, die mit zwei Radtourprofis ein erneutes Mal den Rennsteig meistern wollten. Sonja Herrmann, Jeremy Luther, Steven Aubel, Jakob Stelzner und Abiturient Florian Künstler, wagten sich erneut an die Seite von Organisator und Lenker Herrn Oelsner, der sich mit Herrn Zimmermann - aufgrund Kollegenmangels - einen Routinier und Partner auf dem Rad einlud, damit die Tour nicht abgesagt werden musste. Eine Zusatzaufgabe gab es obendrein. Es hieß Bild und Videomaterial sammeln und täglich per Handyprogramm zu kleinen Filmen verfassen, die am Präsentationstag in der Schule auch anderen Lust auf den Ritt über den Steig machen sollen.

 

 


Montag morgen kurz nach Acht düste der Zug mit allen Insassen gen Blankenstein auf gut 350 hm und alles lief scheinbar problemlos. Der letzte Umstieg in Saalfeld brachte dann aber die erste Schrecksekunde. Boote auf dem Bahnsteig und die klare Ansage derer Kapitäne: „Wir haben vorbestellt!“ Na toll! Der Puls sank aber fix wieder, da das Zugpersonal hier nicht mitspielte und uns Radlern den Vorzug gab.
Kurz nach Elf rasselten die Ketten und perlte der erste Schweiß, denn aus Blankenstein geht es mit phasenweise 15% Steigung gleich nett hinauf und niemals runter.

 

Mit Sonne satt und bissigem Gegenwind strampelten alle Reisenden problemlos die 60 km bis zum ersten Etappenziel in Siegmundsburg ab. Haus Rosenbaum hieß die Fahrer willkommen und füllte die geleerten Kalorienspeicher mit Leckereien und natürlich den alljährlichen Nudeln und Tomatensoße. Energie hatten die Schüler trotz runden 1200 hm (Höhenmetern) noch immer und zockten zum Abend hin noch Tischtennis. Unglaublich!

 


Nach gutem Schlaf und leckerstem Frühstück zuckelte und zischte das Radelteam weiter über Masserberg gen Schmücke und streifte kurz darauf auch den Tourhöhepunkt (Gr. Beerberg) auf 978 Metern. Immer wieder ging es bergauf und bergab, bis es mehr als rasant und auf Schotter hinab zum zweiten Rastplatz im Waldhof Finsterbergen ging. Und wieder. 80 Kilometer bei rund 950 hm reichten nicht zur Erschöpfung. Erst eine Runde Fußball schien die Muskeln endgültig zu ermüden.
Nach festem Schlaf und Frühstück im Freien, schien die Stimmung schon vor dem Start gedrückt. Doch das konzentrierte Schweigen war der Respekt vorm Inselsberg, dessen finale 23,5 % auf den letzten 1000 m, kurz vor dem Gipfel, in fast Allen etwas Unsicherheit erzeugte. Denn jeder wollte diesen Anstieg knacken und schaffen, ohne absteigen zu müssen. Nur zwei der Schüler packten die brachiale Kraftanstrengung. Toll, aber am Ende egal, denn die anderen schoben und kamen auch oben an. Leckeres Eis streichelte auf dem Gipfel dann Gaumen und Seelen und die extrem flotten Abfahrten konnten beginnen.

 


Im Nu war die „Hohe Sonne“ erreicht, nochmals Energie nachgeladen und die letzten 13 Kilometer wurden zum Klacks. Pannenfrei und noch viel wichtiger – unfallfrei, erreichten die „Glorreichen Sieben“ Hörschel und damit die Werra nach gut 185 km bei rund 3000 hm. Mit dem obligatorischen Steinwurf ins Wasser war sie wieder vorbei, aber die Erinnerungen und gelungene Filme, werden bleiben und vielleicht auch 2020 wieder Lust auf Anstrengung und Spaß auf einen Rennsteig – Ritt machen.


Mit sportlichem Gruß,
 S. Oelsner

 

(05.07.2019/BC)

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