ACHAVA Festspiele Thüringen „Hört die Zeugen“
Die Veranstaltung am Mittwoch, den 9. September 2020 war ein großer Erfolg, Technik, Schüler*innen, Rabbi und alle anderen Beteiligten haben diesen Tag zu einem eindrucksvollen und unvergesslichen Erlebnis werden lassen.
Live über Videokonferenz-Schaltung und auf einem Großbildschirm für alle sichtbar, beantwortete Dr.h.c. Tovia Ben- Chorin aus St. Gallen alle Fragen mit viel Tiefgang, Lebensweisheit und einem Quäntchen Humor. Der 84- jährige Stiefsohn der Eisenacher Ehrenbürgerin Avital Ben-Chorin lebt mit seiner Frau in St. Gallen und war tief berührt von der Frage, worüber er in seinem Leben am meisten dankbar ist. „Über die gemeinsame Zeit mit meiner Frau, die ich so sehr liebe!“
Dass selbst Kulinarik mit dem jüdischen Glauben zusammenhängt, weil jeder jüdische Feiertag anders „schmeckt“, welche Erinnerungen er an seine Steifmutter hat und ob er jemals drüber nachgedacht hat, seinen Glauben angesichts Verfolgung und Gefahr zu wechseln, wollten die jungen Erwachsenen aus dem Elisabeth- Gymnasium wissen.
Der Rabbiner erklärt ihnen eindrucksvoll seinen Alltag mit dem jüdischen Glauben, seine Aufgaben als Rabbiner und gab den Heranwachsenden wertvolle Ratschläge mit, die lebenslang nützlich sind:
„Hört den anderen immer gut zu. Erwartet nicht von eurem Gegenüber dasselbe, was ihr tun würdet. Haltet das Gespräch aufrecht, denn vor allem Unbekanntes kann Angst machen.“
Bei den Antworten des Rabbi hätte man eine Stecknadel in der Turnhalle fallen hören können, so still und Aufmerksam lauschten die insgesamt 100 Schüler*innen, die in zwei Gruppen die Veranstaltung nacheinander besuchten.
Anett Arnold, Geschichtslehrerin am Gymnasium, sprach der Rabbi ein Stück weit aus der Seele, betrachtet sie Israel und die Stadt Jerusalem als ihren Sehnsuchtsort. Von ihren 5 Reisen dorthin erzählte die engagierte Lehrerin und illustrierte das Gesagte mit zahlreichen Bildern und Schilderungen persönlicher Erlebnisse.
Das Format „Hört die Zeugen“ ist lebendiger Unterricht und damit in bleibender Erinnerung.
Text/Fotos: Stefanie Krauß
(24.09.2020/BC)