Das Eli – nicht nur eine Schule für Schüler
Hast Du Deine Schulzeit erfolgreich hinter dich gebracht und immer noch nicht genug? Dann gehörst Du bestimmt zu denjenigen, die auf dem Weg sind, die Schule zu ihrem Beruf oder besser gesagt zu ihrer Berufung zu machen. Auf diesem langen Weg könnten wir Dich begleiten, denn unsere Schule ist Ausbildungsschule und Teil des Seminarschulverbundes Westthüringen.
Wir bieten deshalb drei Möglichkeiten in der Ausbildung zukünftiger Lehrer/innen:
- Hospitationswochen: Lehramtsstudenten hospitieren 3-5 Wochen an einem Gymnasium und sammeln dabei erste eigene Unterrichtserfahrungen.
- Praxissemester: Studenten der Universität Jena verbringen ein halbes Jahr an unserer Schule, um den Lehreralltag kennen zu lernen und auch selbst erste Stunden zu unterrichten.
- Vorbereitungsdienst: Lehramtsanwärter absolvieren diesen nach dem Ersten Staatsexamen innerhalb von 1,5 -2 Jahren an der entsprechenden Schulart. Das bedeutet, sie bekommen hier sowohl ihre theoretische Ausbildung durch ihre Fachleiter als auch die praktische im täglichen Unterricht.
Aktuell bilden wir an unserem Gymnasium vier Lehramtsanwärterinnen in den Fächern Deutsch/Ethik, Mathematik/ev. Religion, Französisch/Geografie und Musik aus und die fühlen sich am Eli richtig wohl.
Unser eigener Anwärter-Raum, der zur Unterrichtsvorbereitung und Materialsammlung, aber auch für Beratungen und Auswertungsgespräche oder einfach mal nur Abhängen dient, hat seit diesem Schuljahr einen neuen Anstrich und neues Mobiliar erhalten – jetzt lässt es sich hier gut aushalten.
Vorbereitungsdienst im Seminarschulverbund Westthüringen bedeutet: Sprungbrett statt Hürde
Zum Seminarschulverbund für das Lehramt an Gymnasien in der Region Westthüringen gehören neben dem Elisabeth-Gymnasium auch das Ernst-Abbe Gymnasium, beide in Eisenach, sowie das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Ruhla. Alle drei Schulen können bereits auf viele Jahre Erfahrung in der Ausbildung von Lehramtsanwärtern zurückblicken und bieten inhaltlich mannigfaltige Schwerpunkte. Für Deinen Vorbereitungsdienst im SVW wirst Du einer der drei Ausbildungsschulen zugewiesen. Sie stellt Deine regelmäßige Dienststelle dar, hier unterrichtest Du und nimmst am Schulleben teil. Die pädagogisch-theoretische Ausbildung findet einmal wöchentlich in der Zentrale des Seminarschulverbundes, am Ernst-Abbe-Gymnasium statt. Dieses befindet sich unweit vom Elisabeth-Gymnasium, was kurze Wege bedeutet sowie schnelle und individuelle Absprachen möglich macht. Dort triffst Du auch regelmäßig alle anderen Lehramtsanwärter zu Seminaren und Veranstaltungen und kannst mit ihnen im Team an gemeinsamen, schulübergreifenden Projekten arbeiten. Die räumliche Nähe der Seminarschulen sorgt also für eine enge kollegiale Beziehung. Das vielseitige Programm und die außerschulischen Kooperationen ermöglichen es Dir, auch andere Schulen, Schularten und Fördermöglichkeiten für Schüler kennenzulernen.

Anwärter am Eli – ein Erfahrungsbericht von einem Ehemaligen
Now this is not the end.
It is not even the beginning of the end.
But it is, perhaps, the end of the beginning.
Sir Winston Churchill
Wenn das Lehramtsstudium mit dem ersten Staatsexamen endet, scheint die größte Hürde auf dem Weg zum Lehrerberuf genommen. Immerhin hat man nun die geballte Ladung Bücherwissen seiner Fächer gepaart mit fachdidaktischen Konzepten im Kopf. Damit ist man vermeintlich bestens auf das Kommende, also das Unterrichten, vorbereitet. Das Referendariat oder genauer der Vorbereitungsdienst ist damit doch nicht mehr als ein Kochen nach Rezept. Am Ende des Referendariats hat sich diese Sichtweise garantiert geändert. Soziale Interaktion in all ihren Facetten ist vielleicht das Wichtigste im Vorbereitungsdienst, egal ob mit Schülern, Eltern, Kollegen oder Vorgesetzten. Nicht das Fachwissen ist die Herausforderung, sondern der richtige Umgang mit den Menschen. Auch das Studium war voller Menschen. Die meisten Professoren sind sogar Menschen. Dennoch schwimmt man im Studium in der Masse mit und wird oft auf eine Nummer reduziert, sei es die Matrikelnummer oder die Notenpunkte. Student sein heißt, Zahl sein! Der Mensch dahinter ist zweitrangig. Für ihn ist kaum Zeit, kaum Interesse. Trotz der tausenden Anderen ist man in vielen Situationen auf sich allein gestellt.
Das Referendariat verlangt folglich etwas, auf das man im Studium nicht vorbereitet wurde und dass es dennoch zu meistern gilt. Wer die Anonymität vorzieht, der ist an einem großen Studienseminar bestens aufgehoben, wo der Fachleiter den Namen der Lehramtsanwärter bis zum Ende ablesen muss. Dann sollte man sich aber bewusst sein, dass für Probleme, Fragen und Gesprächsbedarf oft die Zeit fehlt. Was aber noch wichtiger ist, es bleibt auch kaum Gelegenheit, die Person, die da vor den Klassen steht und zu unterrichten versucht, kennenzulernen. Das ist aber die Voraussetzung dafür, wirklich zu verstehen, warum sie so agiert, wie sie es tut.
Ich hatte das Glück all dem zu entgehen, indem ich in den Seminarschulverbund Westthüringen kam. Worin der große Vorteil dieser Lehramtsausbildung liegt, merkte ich erst, als die oben genannten Probleme auftraten. Intelligenz und Erfahrung sind nicht dasselbe, aber es ist ein Zeichen von Intelligenz, sich Hilfe zu suchen. An vielen Stellen in meinem Referendariat stand ich vor Problemen, die ich nicht optimal alleine lösen konnte. Da halfen weder Fachdidaktiken noch Bücherwissen, sondern nur Erfahrungswerte. In zahllosen Gesprächen fand ich die Einsichten und Hilfen, die ich suchte. Die Seminarleitung, FachleiterInnen, Verantwortliche für Ausbildung, die Schulleitung und meine KollegInnen vor Ort nahmen sich die Zeit, die dafür notwendig war. Ohne diese verschiedenen Formen von Freundlichkeit und Menschlichkeit hätte ich bestimmte Herausforderungen, Konflikte und Stressphasen nicht gemeistert. Egal ob persönliche Sorgen, Ärger mit SchülerInnen oder Eltern oder Konflikte mit KollegInnen, es fand sich stets ein offenes Ohr und ein Höchstmaß an Flexibilität und individueller Betreuung. Zu merken, dass man als Mensch mit all seinen Schwächen und (vor allem in meinem Fall) Eigenarten wahrgenommen und akzeptiert wird, schafft Vertrauen, motiviert und macht das Arbeiten trotz langer Arbeits- und Stressphasen mehr als nur erträglich.
Das Elisabeth-Gymnasium – ein ganz besonderer Ort für mich, denn nach meinem Abitur hier auch ausgebildet zu werden war eine große Ehre und Freude. Ich fühlte mich im Referendariat hier zu Hause und sehr wohl. Ich hatte jede Möglichkeit mich zu entfalten und sogar mein Hobby in die Schule zu integrieren. Aufgetretene Konflikte wurden stets schnell gelöst und nicht zuletzt die Schülerschaft dieser Schule machte es möglich, dort mit Spaß zu arbeiten, was ich auch heute noch tue.
Normen Ertmer
Haben wir Dein Interesse geweckt oder bleiben noch Fragen offen? Dann schreibe uns – wir geben gern Auskunft.
Steffi Eckert (Verantwortliche für Ausbildung)